Bereits Anfang März wurde ein Meldeportal mit dem Namen „Verpetz die AfD“ veröffentlicht. Die Betreiber rufen dazu auf, über Aktivitäten der Alternative für Deutschland zu informieren: „Du hast AfDler zufällig in einem Restaurant oder einer Kneipe erkannt? Du arbeitest in einer Event-Location oder einem Restaurant und hast Wind davon bekommen, dass dein Chef Räume an die AfD vermietet? Dann verpetz die AfD!“

Dabei handelt es sich strenggenommen nicht um eine „Meldeplattform“, sondern um eine Mailadresse, an die man Informationen über Räumlichkeiten und Veranstaltungen der AfD schicken soll.

Seit Mitte letzten Jahres versucht die AfD Berlin immer wieder Räumlichkeiten zu finden, um ihren Landesparteitag durchzuführen. Nach über 100 Absagen (wir berichteten) hatte man kurzzeitig Hoffnung, nachdem der Wirt des Ballhaus Pankow zugesagt hatte. Anschließend wurde ihm von Vermummten mit einem Messer aufgelauert, die ihn und seine Familie bedrohten, sollte er die AfD-Veranstaltung wie geplant durchführen. Daraufhin kündigte er den bereits unterzeichneten Mietvertrag.

Die Netzseite „Kein Raum der AfD“, die von unbekannter Antifa-Gruppen betreut und aktualisiert wird, informiert im Berliner Raum über Lokale, in denen Veranstaltungen der AfD stattfinden oder stattgefunden haben. Mittlerweile herrscht unter Gastwirten ein Klima der Angst, das mit der neuen Meldeadresse für Denunzianten und Demokratiefeinde noch weiter verstärkt wird.

Dass „Verpetz die AfD“ erst jetzt öffentlich bekannt wurde, liegt an der Seite „indymedia“, die offen für die Denunziationsplattform wirbt. Seit zwanzig Jahren ist indymedia ein Netzwerk für linksradikale und linksextreme Ansichten. Auch werden regelmäßig Gewaltaufrufe veröffentlicht, doch die Staatsanwaltschaft sieht keinen Grund tätig zu werden. Das direkte Resultat: Ein Schwerverletzter, der im Koma mit dem Tod ringt. Linksextreme hatten ihn vergangene Woche am Rande einer Demonstration zusammengeschlagen und mit einer Schreckschusspistole einen aufgesetzten Schuss auf den Kopf abgegeben. Über die Wirkung informierte indymedia bereits 2018:

ein aufgesetzer schuss aus einer gaspistole auf einen nazi am kopf oder am herz ist sofort tödlich. da braucht es keine umstände um legal oder nicht an eine scharfe pistole ranzukommen.“

Über die Betreiber der neuen Denunziantenplattform ist bislang nichts bekannt. Auf der Website findet man nur den vorgefertigten Text, die Mailadresse und keinerlei weiteren Hinweise. So lässt sich auch kaum etwas über Reichweite und Wirkung der Linksextremen aussagen. AfD-Sprecher Ronald Gläser äußerte sich gegenüber dem Berliner-Kurier: „Unter dem Deckmantel der Anonymität sammeln Demokratiefeinde personenbezogene Daten, die hinterher vermutlich für Straftaten genutzt werden, vom Anprangern bis hin zum Brandanschlag.“