Nach dem Attentat in Hanau, bei dem elf Menschen ums Leben kamen, wird die AfD vor allem von linker Seite für die Morde verantwortlich gemacht. Überall in Deutschland kam es zu linken und linksradikalen Demonstrationen gegen eine Partei, die angeblich „mitgemordet“ hat. Linksradikale Akteure nutzten die Bluttat in Hanau, um gegen die AfD zu mobilisieren. Ein Überblick.

Hanau

In Hanau demonstrierten tausende Menschen gegen rechte Gewalt und die Morde in der Shisha-Bar. Mit von der Partie: Das Aktionsbündnis „Stuttgart gegen Rechts“.  Hinter dem Namen – zumindest nach den Impressumsangaben – verbirgt sich der Kreisverband der Linkspartei aus Stuttgart. Nach Eigenangaben konnte man über 1000 Menschen mobilisieren, die ebenfalls in Hanau demonstriertem. Nach der offiziellen Kundgebung war die Veranstaltung aber noch nicht zu Ende.

„Im Anschluss nahmen sich rund 600 davon wütend über Naziterror und seine systematische Verharmlosung die Straße und zogen über die Haupt-Einkaufsstraße zum Rathaus. Auf dem Weg wurde Pyrotechnik gezündet“, schreibt man auf indymedia.

Anschließend stürmte man das Rathaus der Stadt Hanau durch einen Notausgang und suchte das Büro der AfD im Rathaus Hanau. Dort sollen Plakate mit dem Spruch „Ihr tragt die Schuld für Hanau!“ an die Tür geklebt worden sein. Der Vorfall wurde bislang nicht bestätigt.

Bremen

In Bremen fand ebenfalls eine Kundgebung unter dem Motto „Rechten Terror stoppen! Antifaschistische Selbsthilfe organisieren“ statt.

Beim nachfolgenden Demonstrationszug, so berichtet die „Achse des Guten“, nahmen auch Bremer Juden aus dem Bereich der radikalen Linken teil, die sich gegen den „rechten Terror“ stellen wollten. Da die bundesdeutsche Linke allerdings in weiten Teilen in „antiimperialistische“ und „antideutsche“ gespalten ist, kam es zum Eklat.

Die linken Demoteilnehmer wurden gebeten die Israel-Flaggen wegzutun, später wurde versucht, die Flaggen zu entreißen. Ob der Hass auf Israel von Seiten der muslimischstämmigen Sozialisten aus Bremen kam, oder ob deutsche Kommunisten sich hinter Palästina und gegen Israel stellten, wird nicht bekanntgeben. Im Bremen kam es hingegen in letzter Zeit immer häufiger zu antisemtischen Vorfällen aus den Reihen der Sozialisten.

Magdeburg

Auch in der Hauptstadt Sachsen-Anhalts demonstrierten hunderte Menschen gegen rassistische Gewalt und die Morde in Hanau. Unter ihnen befanden sich aber auch linksradikale Anhänger, die sich ebenfalls unter dem Motto „Rassismus tötet. Den rechten Terror stoppen“. Bei der Demo wurden Bengalos gezündet und Sprechchöre drohten mit Gewalt gegenüber Andersdenkenden, die mit dem Mörder von Hanau gleichgesetzt wurden.

Hamburg

In der Hansestadt zogen 3200 Demonstranten in Richtung Schanzenviertel. Die Demonstration, zu der die Partei „Die LINKE“ aufgerufen hatte, startete demonstrativ vor der AfD-Zentrale in Hamburg. Die Polizei musste das Gebäude sichern, Pferdestaffel und Wasserwerfer waren einsatzbereit, doch die AfD-Gegner blieben weitestgehend friedlich und zogen weiter.  

Tübingen

Ebenfalls am 20. Februar organisierten Anhänger des „Offenes Treffen gegen Faschismus und Rassismus für Tübingen und die Region“ (OTFR) eine Demonstration gegen die Gewalttat in Hanau. Rund 400 Menschen zogen durch die Stadt. Die Demo blieb weitestgehend friedlich. Allerdings veröffentliche man auf „indymedia“ den Aufruf der Veranstalter:

„Die Zeit des Redens ist längst vorbei:  Lasst uns praktisch antifaschistisch aktiv werden und die Nazis mit unserem Widerstand konfrontieren! Trauer zu Wut! Wut zu Widerstand!“

Zwar ist die Sprache bewusst unklar gehalten, allerdings ist davon auszugehen, dass es in Zukunft nicht mehr bei friedlichen Demonstrationen bleiben wird. Da die linksradikalen Strukturen um das „OTFR“ bei dem Begriff „Nazis“ auch die AfD mit einschließen, wird man in den kommenden Monaten mit Übergriffen und Strafteten rechnen müssen.