Linksradikale springen auf den Klimarettungszug auf. In Berlin blockierten nach eigenen Angaben mehrere hundert Aktivisten und Linksextreme die Oberbaumbrücke in Berlin. Man wolle ein Zeichen gegen die „Klimakatastrophe“ setzen, die Aktion sei der Auftakt zu den „Internationalen Rebellionswochen“, betont das Portal „Indymedia“.

Nach eigenen Angaben blockierten sie für drei Stunden den Verkehr auf der Brücke, bis die Polizei den Sitzstreik auflösen konnte. Auf den Bildern, die mittlerweile im Netz zu sehen sind, wirkt die Szenerie wie ein großes Freiluftevent oder eine Party für linke Studenten.

Darauf deutet auch ein Bericht der Berliner Morgenpost hin. Am Montagabend war ein offenbar alkoholisierter Mann von der Oberbaumbrücke in die Spree gestürzt, er konnte sich am Betonsockel festhalten und wurde später in ein vorbeifahrendes Boot gezogen und gerettet. Anschließend brachte man ihn ins Krankenhaus.

Die Demonstration mit zugehöriger Blockade und dem Eingriff in den Straßenverkehr ist Teil einer größeren europäischen Bewegung mit dem Namen „Extinction Rebellion“ (Rebellion gegen das Aussterben). In London sprach ein Korrespondent der Tageszeitung mit einem Vertreter der Bewegung: „Er betonte, dass der friedliche Protest das Wichtigste sei. Viele der Aktivist*innen seien bereit, sich festnehmen zu lassen.“ Dass es nicht bei der Rebellion gegen das Klima bleibt, zeigt auch die Ergänzung des Sprechers: „Neben dem Klimaschutz nennt er die Forderung nach Volksräten, die dafür sorgen sollen, dass Gesetze und Richtlinien eingehalten werden.“

Junge Aktivisten versuchen auf den Greta-Hype aufzuspringen und zeitgleich ihre Vorstellung eines sozialistischen Systems zu verwirklichen. Die „Extinction Rebellion“ fand am Montag, den 16.04. zum ersten Mal statt, in über 80 Städten protestierten linke Jugendliche für die Klimarettung. Ob auch der deutsche Ableger eine Räterepublik einführen will? Ein solches Ziel widerspräche der deutschen Verfassung und der Freiheitlich Demokratischen Grundordnung.

Noch nimmt man die jungen Rebellen nicht wirklich ernst. Schaut man sich die Veranstaltungsbilder an, kann man die Meinung über das verspätete Flowerpower-Event leicht teilen. Eine ernsthafte Gefahr für die Gesellschaft und die politische Agenda geht von der „Rebellion“ keinesfalls aus, auch wenn linke Medien die Veranstaltung über Gebühr loben. Auch ein gesellschaftlicher Umbruch ist von kiffenden Brückenblockierern und plantschenden Trunkenbolden kaum zu erwarten.

Mittlerweile stößt die Bewegung sogar in linksextremen Kreisen auf Kritik. Eine „Antifa“-Seite auf Facebook schreibt: „Trotz eines radikalen Namens sind die Forderungen sehr schwammig formuliert und nicht annähernd so radikal, wie es der Name vermuten lässt. Einen Wechsel des Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, also von Kapitalismus und von bürgerlicher Gesellschaft, wird nicht gefordert.“

Und trotzdem wird die Zahl der Klimaproteste zunehmen, meint die Autorin. Deshalb müssen die Linksextremen versuchen, die Jugend-Bewegung zu kapern, kann man zwischen den Zeilen lesen. In den Ökobewegungen „schlummere das aktivistische Protestpotential der Zukunft“ Im Wortlaut:
Wenn Fridays for Future und Extinction Rebellion die Systemfrage nicht stellen wollen, dann muss es die radikale Linke tun. Und wo kann man besser agitieren als in eh schon regierungskritischen Bewegungen?“