„Ich bin kein Großgrundbesitzer, sondern Künstler. Ich habe viele Jahre im Orchester in Sachsen gespielt und mir nebenbei eine Firma aufgebaut, die Instrumente herstellt – umweltfreundlich, nachhaltig. Ich investierte, um als Freiberufler für mein Alter vorzusorgen, in zwei Häuser“, äußert sich der neue Eigentümer eines Leipziger Hauses gegenüber der BILD-Zeitung.

Leerstand: Ein Problem der Politik

Von seinem neuen Eigentum hat der 56-jährige Mann allerdings recht wenig: Das Haus im Norden des Problemviertels Leipzig-Connewitz, in Leipzig-Volkmarsdorf, wurde von Linksextremen besetzt. Das Haus in der Ludwigstraße stehe bereits seit 20 Jahren leer. Nach der Wende hatte es im Osten, insbesondere in Leipzig, einen enormen Wohnungsleerstand gegeben. Nach den turbulenten ersten Jahren, in denen eine Mischung aus Aussteigern, Hippies, DDR-Jugendkultur und Punks die Häuser in Beschlag genommen hatte, entstand so nach und nach die Hausbesetzerszene, die die Politik gewähren ließ.

Die langsame Wende

Zwar werden mehr und mehr Häuser, meist in verwahrlostem Zustand, geräumt oder sogar in ein rechtmäßiges Eigentumsverhältnis überführt, doch der Prozess hin zu geregelten Verhältnissen ist noch lange nicht abgeschlossen. Dagegen stellen sich die Linken und versuchen, gegen die angebliche „Gentrifizierung“ vorzugehen. Zur aktuellen Besetzung in der Ludwigstraße schreiben die Besetzer auf ihrer Internetseite:

„Ziel dieser Besetzung ist die Rückeroberung des öffentlichen Raums und die Schaffung freier, nicht-kommerzieller Räume sowie das Aufzeigen von massivem Leerstand in unserer Stadt. Die Mieten steigen, der Wohnraum wird knapper, die Kommerzialisierung des städtischen Raums schreitet weiter voran. Verdrängungs- und Gentrifizierungseffekte, wie sie sich in anderen Stadtteilen Leipzigs, wie der Südvorstadt, Plagwitz und Connewitz gezeigt haben, sind auch im Leipziger Osten schon längst traurige Realität.“

Die Politik stellt sich auf Seiten der Linken

Das Perfide: Die linke Politik in Leipzig, aber auch in Berlin oder Hamburg, stellt sich häufig auf die Seite der illegalen Besetzer. So auch im jetzigen Fall: Nach Aussagen des Eigentümers sei von der Politik keine Hilfe zu erwarten, stattdessen werde der „Leerstand nicht länger geduldet“. Eine Sanierung des Hauses würde aber 2,3 Millionen Euro kosten, die der derzeitige Eigentümer nicht aufbringen kann.

Dass Linksextreme sich mit ihren Aktionen auch immer häufiger gegen Personen aus dem alternativen Spektrum richten, zeigte sich beispielsweise in Berlin Friedrichshain. Über den Kampf zwischen den chaotischen Neulinken und den sesshaft gewordenen Altlinken berichtete sogar der RBB. Dass grundlegende wirtschaftliche Abläufe den Linksextremen nicht geläufig sind, zeigen die eigentümerfeindlichen Aktionen: In Zukunft wird sich jeder Hauskäufer oder Investor zwei Mal überlegen, ob er sein sauerverdientes Geld in Leipziger Immobilien stecken will – und dadurch auch mehr Wohnraum zu schaffen.