In Zeiten der Corona-Politik haben es linke Aktivisten nicht einfach. Zuerst der Bundesparteitag der AfD in Kalkar – der trotz einigen Protesten reibungslos über die Bühne ging – und vergangene Woche der Landesparteitag der AfD in Brandenburg. Problemlos konnte der Verband eine Halle mieten – trotz linker Denunziation und Schmierereien.
Jetzt wurde der neue Bundesparteitag der AfD angekündigt: Am 10. April soll die Veranstaltung unter Corona-Bedingungen in der Dresdner Messehalle stattfinden. Auf dem linksextremen Portal „indymedia“ ist man sofort alarmiert: „Der Bundesparteitag in diesem Jahr ist eine wichtige Wegmarke für die Ausrichtung der Partei in den nächsten Jahren.“
„Bei einem so wichtigen Datum wollen wir natürlich dabei sein. Alles was diesen Delegierten Stress und Ärger bereitet, ist ein Punkt für uns. Jede Minute Verzögerung in der sich Neoliberale und Faschist*innen nicht über ihre Pläne unterhalten können, ist eine gewonnene Minute!“, schreiben die Vertreter der „Antifa“ weiter.
Was ist zu erwarten?
Wieder werden einige dutzend, vielleicht hundert vermummte Demonstranten anreisen und dem Aufrufe des Szeneportals folgen. Allerdings muss konstatiert werden, dass die Mobilisierungsfähigkeit der linken Szene während „Corona“ stark abgenommen hat. Auch das dezentrale Ausweichen auf lokale Protestformen – die Aktivisten werden angehalten, in „ihrer Region“ gegen die AfD zu protestieren, hat im letzten Jahr schlecht funktioniert.
Der „Erfolg“ der linken Szene hängt von der Gruppendynamik, der schieren Masse der teils gewaltbereiten Demonstranten und der organisierten Anreise einiger hundert Mitglieder ab. Das alles ist während Corona schwerlich möglich, allein die Übernachtungen in einer fremden Stadt sind beinahe verunmöglicht. Dennoch: Dresden selbst hat eine starke linke Szene und auch Leipzig, Sachsens linkes Epizentrum, ist nur eine gute Autostunde entfernt. Ganz ohne Störungen der Linksextremen wird die AfD ihr Parteiprogramm für den Herbst 2021 nicht verabschieden können.