Die deutsche Linke ist sich uneins. In der Vergangenheit deuteten immer mehr Anzeichen daraufhin, dass Teile der Linken, der Linksradikalen oder gar der Linksextremen sich gegen die staatliche Corona-Politik stellen. Zuletzt wurde in vielen Medien über die linken Querdenker berichtet, die als Teil einer Querfront ein Ende des Lockdowns fordern.
Jetzt hat auch ein Teil der Antifa in Wuppertal sich klar zur Lockdown-Politik geäußert, gegen Ausgangssperren protestiert und diese „gebrochen“. Traditionell agiert die radikale Linke immer antistaatlich, in Zeiten des Corona-Virus war man sich allerdings extrem uneins. Eine oppositionelle Haltung zur Konsenspolitik der etablierten Parteien hätte bedeutet, dass man sich mit AfD, Querdenkern und anderen „unliebsamen“ Gruppierungen gemein machen müsse. Das schreckte ab.
Begründung auf linksradikaler Seite
In einem sogenannten Mobi-Video begründen die Wuppertaler Linksradikalen sogar ihr Vorgehen gegen den Lockdown:
„Ausgangssperren schützen nicht vor dem Virus. Aerosol-Forscher stellten fest, dass sich Covid in Innenräumen ausbreitet. […] Eine Ausgangssperre betrachten wir als einen weiteren Schritt zur fortschreitenden Faschisierung des Staates. Und den gilt es mit allen Mitteln zu bekämpfen.“
Weitere Antifa-Gruppen sowie linksradikale Vereinigungen stimmen den Forderungen unter dem Hashtag #AlleRausHier zu. Dabei übernimmt man sogar das „Clownsmiley“, das bislang eher unter Rechten und Corona-Kritikern verwendet wurde, um die Absurdität der staatlichen Maßnahmen darzustellen.
Innerhalb der Linken ist einiges in Bewegung, zumal fast zeitgleich an vielen Orten Deutschlands gegen die „Schwurbler“, wie die Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen genannt werden, demonstriert wird. In Potsdam oder in Schramberg stellten sich linksradikale Gruppen gegen diejenigen, die gegen Ausgangssperren protestierten.
Momentan gibt es also keine „feste“ linke Front. Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, in welche Richtung sich das linke Narrativ entwickeln wird.