Für diesen Freitag wurde in Hamburg eine weitere Demo gegen Rassismus und Polizeigewalt angekündigt. Bereits vergangene Woche war eine Demonstration aus dem Ruder gelaufen, hatte aber zum Glück glimpfliche Folgen: Zwei Polizeiautos wurden beschädigt, die Polizei erteilte 50 Platzverweise.
Jetzt befürchtet die Hamburger Polizei eine noch größere Eskalation. Der Grund: Die morgige Demo wurde von der „Interventionistischen Linke“ (IL) angemeldet – eine Organisation die als linksextremistisch im Verfassungsschutzbericht gelistet ist und gewaltaffines Potenzial birgt.
Die Kundgebung will „Strukturen und Geschichte des Rassismus in Staat und Sicherheitsbehörden anschauen – sowohl in den USA als auch in Hamburg.“ Dass es nicht bei der friedlichen Kundgebung bleiben wird, ist mehr als wahrscheinlich. Hamburg hat ein enormes linksextremistisches Personenpotenzial, dazu werden dutzende externe Linksextreme zur Veranstaltung anreisen.
Sollte die Lage eskalieren, könnten sich ähnliche Szenen wie am G20-Gipfel im Jahr 2019 abspielen, als hunderte gewaltbereiter Linksextreme im Schanzenviertel randalierten. Verantwortlich für die Sicherheit auf Hamburgs Straßen ist Innensenator Andy Grote. Der stand nach den G20-Krawallen bereits in der Kritik, sich dem Problem Linksextremismus nicht genug gewidmet zu haben.
Grote stellte Ende 2019 sein neues Konzept vor. Der Hamburger Senat wolle „Gewalt von links durch Aufklärung und Vorbeugung verhindern“. Kurze Zeit später die Reaktion von der Straße: Der Dienstwagen Grotes wurde mit Steinen und Farbbeuteln beworfen. Sein zweijähriger Sohn saß mit im Wagen.
Ein halbes Jahr später wird sich nun zeigen, inwiefern das neue Konzept der SPD-geführten Regierung gefruchtet hat. Die Hamburger Polizei scheint sekptisch. Sie sorgt sich aufgrund der aktuellen Hasswelle gegen Beamte und Institutionen vor Übergriffen gegenüber ihren Einsatzkräften. Der Hamburger Polizeigewerkschafter Lars Osburg befürchtet im Hamburger Abendblatt, dass sich die Gewalt in Stuttgart gegen Beamte auch in Hamburg wiederholen wird. Zwar waren in Stuttgart hauptsächlich Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund beteiligt, allerdings solidarisierten sich auch Linksextreme mit den Randalierern.
Mit wie vielen Einsatzkräften die Hamburger Polizei bei der Kundgebung in der „Schanze“ vor Ort sein wird, ist bislang nicht bekannt.