In der Silvesternacht brannten in Leipzig mehrere Bundeswehrjeeps. Das „Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus Abwehrzentrums“ (PTAZ) hat die Ermittlungen übernommen. Nach aller Wahrscheinlichkeit wurde die Tat von Linksextremen begangen. Wie hoch der Schaden ist, wurde bislang nicht beziffert.
Nach Angaben der linksextremen Plattform „indymedia“ brannten neun Fahrzeuge, beim veröffentlichten Bekennerschreiben begründen die Linksextremen ihre Tat als Anschlag gegen ein „Element im repressiven Instrumentenkasten des Staates“.
Interessant sind an dieser Stelle die moralischen Zweifel der Brandstifter: Die linke Szene ist sich uneins, wie sie während der Corona-Pandemie vorgehen soll, da staatliche Institutionen, auch die Bundeswehr, dazu gebraucht werden, um die gesundheitliche Versorgung aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig stünden linksradikale Positionen immer in Fundamentalopposition zum Staat, so die Täter auf „indymedia“.
Nützlicher Staat?
„Der Genuss und die Plage staatliche Herrschaft haben uns dazu gebracht, dass wir nicht wissen, wie wir uns selbst solidarisch und herrschaftsfrei umeinander und uns selbst kümmern können. So scheint es in der Pandemie wichtig zu sein, dass das Gesundheitsamt möglichst ausreichend Personal hat um die Kontaktverfolgung durchzuführen und dann muss notgedrungendermaßen auch die Bundeswehr ran und helfen. Das Hinnehmen der Arbeit der Gesundheitsämter führt uns vor Augen wie abhängig wir von staatlichen Institutionen sind.„
In Leipzig-Connewitz, eine Hochburg der linken Szene, finden seit Jahren Brandanschläge auf verschiedene Ziele statt. Gerade im Zuge der Corona-Krise spaltet sich die linksradikale Szene weiter auf. Ein Teil akzeptiert die staatlichen Maßnahmen wie Ausgangssperre oder Quarantäne, der anarchistische Teil sieht im Corona-Virus keine Entschuldigung, sich dem Staat zu fügen.