Die „Feministisch-Revolutionär-Anarchistische-Zelle“, eine bisher unbekannte, linksextreme Gruppierung aus Berlin, hat den Schienenverkehr in Ostberlin lahmgelegt.

Montag morgen wurde ein Feuer an einer Bahnanlage gelegt. In einem Bekennerschreiben auf „indymedia“ schreibt die Gruppe: „Zwei Zuleitungen zum Trafohaus von vier Kabelschächten waren unser Ziel. Zerstört hat das Feuer Signalkabel, Kommunikationskabel und Starkstromleitungen.“

Dass Menschen verletzt werden können, hat die Gruppe angeblich ausgeschlossen. Mit der Zerstörung des Stromsystems schafften es die Linksextremen, den Personenverkehr komplett zum Erliegen zu bringen. Nach Angaben der BILD brach der S-Bahnverkehr auf den Linien S41, 42, 45, 46, 47, S8, S85 und der S9 für mehrere Stunden zusammen.

Linksextreme haben in den vergangenen Jahren immer häufiger Bahnanlagen und Infrastruktur angegriffen. Mit genügend Vorwissen kann durch kleine Zerstörung eine flächendeckende Wirkung erreicht werden. 2018 gelang es einer linksextremen Gruppe mit dem Namen„Vulkangruppe NetzHerrschaft zerreißen“ einen fast flächendeckenden Stromausfall in Berlin-Charlottenburg zu verursachen. 6500 Haushalte und 400 Gewerbekunden waren längerfristig ohne Strom, weil gezielt Kabel angezündet und durchtrennt wurden.

Ziel der Linken ist es nach eigenen Aussagen, den Schein der Bürgerlichkeit zu erschüttern und das kapitalistische System mit derartigen Aktionen zum Einsturz zu bringen.

Im aktuellen Fall der Sabotageakte in Ostberlin gibt es aber einen anderen Grund: Die anstehende Räumung von Liebig34 ist eine schmachvolle Niederlage für die linke Szene, die seit Wochen zur Zerstörung aufruft. Man will, selbst wenn die Räumung durch schätzungsweise 2.500 Polizeikräfte erfolgreich ist, einen möglichst großen Schaden für Staat und Gesellschaft verursachen. Im Bekennerschreiben heißt es: „Gestörte Arbeitsabläufe, Verspätungen, kaputte Infrastruktur, economic damage: Jede Räumung, jede Zwangsräumung wird teuer werden für die Stadt.“