AfD-Politikerin Beatrix von Storch hatte am Montag angekündigt, eine Vorlesung der „Freien Universität Berlin“ besuchen zu wollen. Das Thema der Veranstaltung: „Klimawandel und Gender“. Wie diese beiden Themen zusammenpassen, wird im Nachhinein allerdings niemand mehr erfahren. Die Verantwortlichen zogen nach Protesten seitens linker Studenten gegen von Storchs Teilnahme die Reißleine und sagten die exotische Veranstaltung ab.
Bereits kurz nach der Ankündigung hatten Vertreter des „Asta“ (Allgemeiner Studierendenausschuss) ein Hausverbot für von Storch gefordert und verlangten von der Universitätsleitung ein „klares Zeichen gegen rechte Hetze“.
Im Vorfeld hatten sich weitere linke Studentengruppen mobilisiert und wollten die Teilnahme der AfD-Politikerin verhindern. Am Mittwochnachmittag kamen bis zu 100 Studenten zum „Lateinamerika Institut“ der FU Berlin und protestierten lauthals gegen Beatrix von Storch. „Fridays-for-Future Berlin“, die ursprünglich die Vorlesung organisiert hatten, distanzierten sich bereits einige Stunden zuvor von ihrer eigenen Veranstaltung.
Der offizielle Grund für die Absage seitens „Fridays-for-Future“ wurde von dem FFF-Aktivisten Joris Beetz gegenüber dem Tagesspiegel bekanntgegeben: „Wir verstehen uns als feministisch, klimagerecht und anti-rassistisch und wollten einer Klimakrisenleugnerin wie Beatrix von Storch keine Plattform bieten.“
Nach Angaben des „AStAs“ zog sich der Referent allerdings aufgrund des „öffentlichen Drucks“ zurück. Für die Tageszeitung „taz“ waren wiederum gesundheitliche Gründe ausschlaggebend. Trotzdem sollte vorerst die Vorlesung auch ohne den Referenten stattfinden.
Um 15:00 Uhr, eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn, zog dann auch noch die Verwaltung der FU Berlin die Reißleine und sagte die Veranstaltung offiziell ab. Ursprünglich war geplant, von Storch unter Polizeischutz eine Teilnahme an der Veranstaltung zu ermöglichen. Seitens des AStAs wurde aber weiterhin Druck auf die Verantwortlichen ausgeübt, weshalb man sich in letzter Sekunde dazu entschied, „Klimawandel und Gender“ platzen zu lassen.
Zur Erinnerung: Von Storch wollte nur als Zuhörerin an der öffentlich ausgeschriebenen Veranstaltung teilnehmen. So drängt sich die Frage auf, ob „FFF-Berlin“ die Veranstaltung aus einem anderen Grund abgesagt hat: Wollte man verhindern, dass die eigene linke Filterblase durchbrochen wurde und die Öffentlichkeit auf die kruden Theorien der feministischen Klimaapologeten aufmerksam wird?
Beatrix von Storch machte ihrem Unmut auf Twitter kund. Laut Storch, die zum wiederholten Mal das Ziel linker Anfeindungen und Angriffe wurde, haben linke „Polit-Sekten“ die Macht an den Universitäten übernommen. Die AfD-Politikerin blieb nach der Bekanntmachung der Absage der Universität fern.
Die linken Studenten demonstrierten trotzdem und skandierten lauthals ihre typischen Parolen. Dass von Storch sich zu dem Zeitpunkt nicht in der FU Berlin befand, scheint die Beteiligten nicht gestört zu haben. Sie demonstrierten vor einem leeren Saal und vor einer Veranstaltung, die nicht stattfand. Bislang existiert noch keine offizielle Stellungnahme seitens der Universitätsleitung.
Die Absage der Veranstaltung reiht sich in eine Abfolge massiver Eingriffe in die Rede- und Lehrfreiheit an deutschen Universitäten. Ende Oktober musste AfD-Mitgründer Bernd Lucke die Hamburger Universität unter Polizeischutz verlassen. Erst im dritten Versuch konnte Lucke seine Vorlesung abhalten.
Selbst der geplante Auftritt von FDP-Chef Christian Lindner wurde von der Hamburger Universität abgesagt. Die Uni-Leitung berief sich in ihrer Begründung darauf, dass die Hochschule ein unpolitischer Raum sei. An der Entscheidung der Uni wurde massive Kritik geübt, zumal Sahra Wagenknecht (Die LINKE) auftreten durfte. Lindner unterstellte der Universität Hamburg „Willkür“.
In Göttingen verhinderten aktuell linksextreme Studenten eine Lesung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Zusätzlich wurde die Göttinger Ausländerbehörde angezündet, um gegen die Politik de Mazières zu protestieren.