Das RAW-Gelände in Friedrichshain-Kreuzberg ist der bunte Treffpunkt der linken Berliner Szene. Man will „hochwertige Kultur niedrigschwellig bereitstellen“, so das Credo der Betreiber. Auf dem RAW-Gelände (RAW: Reichsbahnausbesserungswerk) findet man fünf Clubs, Bars, Restaurants und diverse Freizeitaktivitäten, wie Kegeln oder einen Kletterpark. Zudem finden regelmäßig Veranstaltungen statt.
Zwar sind die Locations keine direkten politischen Orte – feiern und eine schöne Zeit zu verbringen stehen im Vordergrund – doch ist die Aufstellung der RAW-Szene deutlich. Der regelmäßige RAW-Flohmarkt beispielsweise charakterisiert sich als eine „bunte, multikulturelle Mischung aus interessanten Menschen.“ Auf Twitter bewirbt das „RAW-Kollektiv“, ein Zusammenschluss der nichtkommerziellen Nutzer des RAW-Geländes, das „Dorffest“ der von Linksextremen besetzten Häuser in der Liebigstraße 34 und der Rigaer Straße 94:
Seit einigen Jahren hat die linke „RAW-Szene“ zudem regelmäßig Auseinandersetzungen mit den Unternehmern, die sich auch auf dem Gelände angesiedelt haben. Es wurden Gebäude besetzt und anschließend von der Polizei geräumt, aktuell hofft man auf eine Einigung zwischen den Kulturlinken und den Privatinvestoren.
Wie bunt das RAW-Gelände mittlerweile ist, wurde am Wochenende wieder deutlich. Schwarzafrikaner griffen am Samstag eine Gruppe Weißer auf dem Gelände an. Mutmaßlich handelte es sich bei den Angreifern um schwarzafrikanische Drogendealer, die immer häufiger auf dem Gelände auffallen. Im April 2019 berichtete die „Berliner Zeitung“, dass manche der Drogendealer am „Party-Hotspot“ erst 14 Jahre alt seien. „Wenn es so weitergeht, haben wir bald Zustände wie am U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof“, kritisierte sogar der SPD-Abgeordnete Sven Heinemann.
Am Samstagvormittag gegen 9 Uhr kam es zur besagten Auseinandersetzungen. Nachdem man sich mit Flaschen und anderen Gegenstände beworfen hatte, drangen die Schwarzafrikaner über eine Treppe auf die Plattform eines Gebäudes vor. Oben angekommen wehrte sich jedoch einer der Verteidiger und warf einen Schwarzafrikaner die Treppe herunter. Der Mann wurde schwer verletzt und musste in einem Krankenhaus behandelt werden.
Ob es sich bei den Verteidigern um Mitglieder linksextremer Organisationen handelt, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Die Polizeimeldung auf Twitter spricht nur von zwei Männergruppen. Möglicherweise handelte es sich auch um zwei konkurrierende Drogenbanden, wie der Berliner Kurier einräumt. Im Netz gehen die meisten Leute allerdings von einer Auseinandersetzung zwischen ansässigen Linken und schwarzafrikanischen Migranten aus. Sechs Tatverdächtige wurden von der Polizei festgenommen.